20.05.2020
Bienen – Treiber unserer Ökosysteme
„Wenn die Bienen verschwinden, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben; keine Bienen mehr, keine Pflanzen, keine Tiere, keine Menschen mehr.“
- Albert Einstein -
Bienen sind der Motor unserer Umwelt. Beeindruckende kleine Lebewesen, die sich in Einklang mit der Natur gebracht haben. Sie haben sich Methoden der Kommunikation angeeignet, die seines Gleichen suchen. Keinem Wissenschaftler ist es bisher gelungen, die Sprache der Bienen vollständig zu entschlüsseln. Der Bienenstock ist eine Gemeinschaft. Jede Biene hat ihre eigene Aufgabe und alle zusammen arbeiten auf ein gemeinsames Ziel hin. Eine Gemeinschaft aus 60.000 Lebewesen und Teil eines großen Ganzen - unserer Umwelt.
Seit einigen Jahren sinkt die Zahl der Bienenvölker weltweit - ein sogenannter Völkerkollaps. Wer hätte gedacht, dass die kleinsten Lebewesen unsere Ökosysteme so stark ins Wanken bringen können? Deutschland beherbergt über 500 Wildbienenarten. Leider ist die Hälfte davon vom Aussterben bedroht. Die Ursachen? Experten vermuten vor allem den Einsatz von Insektiziden und die schwindende Pflanzenvielfalt durch den flächendeckenden Ackerbau. Aber auch klimatische Irritationen und die Zunahme von Parasitenbefällen und Krankheitserregern gelten als starke Treiber des Insektensterbens. Letztlich ist es eine Kombination aus den verschiedensten Umwelteinflüssen, die unseren Bienen so stark zusetzen.
Die Bestseller-Autorin Maja Lunde beschreibt in ihrem Roman "Die Geschichte der Bienen" eine Utopie von einem Leben ohne Biene. Sie malt ein Bild von riesigen Obstbaumplantagen in China 2098, die von Frauen und deren Familien für wenig Lohn von Hand bestäubt werden. Denn Bienen gibt es keine mehr.
Eine Utopie, die keine mehr ist. In China ist dieses Vorgehen schon heute bittere Realität. Durch den Einsatz von Pestiziden hat sich der Bienenbestand auf ein Minimum dezimiert und die Bestäubung von Hand wird bereits vielerorts praktiziert. In Amerika gibt es sogenannte Wanderimker. Riesige LKW's voller Bienenbeuten werden quer durchs Land gefahren zu den Bauern, die die Bienen für ein paar Tage gemietet haben, um die Bestäubung ihrer Plantagen zu gewährleisten.
90% der globalen Nahrungsmittelproduktion bestehen aus Pflanzen, wovon 71% auf die Bienenbestäubung angewiesen sind. Eine Welt ohne Bienen - wie sieht das aus?
Umso mehr Plantagen wir von Hand bestäuben müssen, umso teurer werden Lebensmittel, wie Äpfel, Himbeeren, Tomaten, Nüsse und Co. Das Vorgehen ist zeitaufwendig, arbeitsintensiv und äußerst kostspielig. Wissenschaftler der Harvard-T.H.-Chan-Hochschule für Gesundheitswesen in Boston rechnen mit jährlich bis zu 1,4 Millionen zusätzlichen Todesfällen, weil Ernteausfälle zu einem Vitamin A und B-Mangel, zur Zunahme von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einigen Krebsarten führen werden.
Menschen können Vitaminpräparate, Ärzte und Medikamente zu Rate ziehen. Die Population der Tierarten allerdings wird weiterhin deutlich zurück gehen - Futtermangel ist das Stichwort. Bienen werden in diesen Tagen zur Gallionsfigur mit einer Schlüsselfunktion für unser Ökosystem. Sie bestäuben 80% unserer Nutz- und Wildpflanzen. Was können wir also tun, um einen Teil zur Erhaltung unserer Umwelt beizutragen?
Es gibt mittlerweile viele Projekte und Anstrengungen im großen Rahmen, um den Bienenschutz voran zu treiben. Aber auch im Kleinen können wir viel bewirken.
Bienen brauchen einen vielfältigen Lebensraum mit verschiedenen Pflanzen und Gräsern. Englischer Rasen schmeckt ihnen nicht. Räumen wir also den geflügelten Helfern einen Bereich im Garten mit wild gewachsener Wiese ein oder säen spezielle Bienen-Mischungen - die Mischungen machen sich übrigens auch in Blumenkästen am Balkon hervorragend. Diese Plätze bieten auch die ideale Möglichkeit, Bienen in ihrem Lebensraum und in eifriger Aktion zu beobachten.
Weiter unterstützen können wir diese Insekten mit ganz einfachen und selbst gebauten Bienentränken. Dazu einfach ein Gefäß mit einem Durchmesser von 10cm oder größer auswählen und je nach Tiefe zuerst ein paar Steine einfüllen und darauf Moos, kleine Stöcke und Äste, Blüten und andere Naturmaterialien platzieren und mit Wasser tränken. Das Moos sollte dabei leicht im Wasser liegen, sodass es sich vollsaugen kann, denn darüber haben die Bienen die Möglichkeit ihren Wasserbedarf zu decken, ohne zu ertrinken.
Auch Nisthilfen oder Insektenhotels für Wildbienen können im Garten aufgestellt werden. Eine Bauanleitung finden Sie hier
Um dafür Sorge zu tragen, dass sich Bienen nicht in unseren Wohnungen verirren und in ihrem gewohnten Lebensraum verbleiben, eignen sich Insektenschutzgitter an Fenster und Türen. Denn gerade im Frühjahr müssen sich die Bienen neu orientieren, um geeignete Pollensammelplätze zu finden. So geschieht es, dass sie sich durch gekippte Fenster oder geöffnete Terrassen- oder Balkontüren in unseren vier Wänden verlieren.
Den Ausgang finden sie mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr. Die speziellen Gewebe unserer Insektenschutzgitter lassen Frischluft weiterhin wie gewohnt zirkulieren und bieten Ihnen ganz andere, ungeahnte Vorteile.
Viele Zweckmäßigkeiten bieten eine große Wirkung. Weitere Infos zu Insektenschutz von erfal finden Sie hier. Ihr erfal Fachhändler berät Sie gern.
Um diese bedeutungsvollen Lebewesen ins Rampenlicht zu rücken und ihnen einen höheren Stellenwert in unserer Gesellschaft zu zumessen, ist am 20. Mai offizieller Weltbienentag. Helfen wir unsere Umwelt zu schützen, solange wir noch die Möglichkeit dazu haben.